Viel mehr als Strand und Meer: Den Haag als MICE-Destination

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In den 1970er und 1980er Jahren wurden viele Teile der Stadt tiefgreifend modernisiert, es entstand die heutige typische Skyline Den Haags. Foto: The Hague Convention Bureau

Strand, Meer und der Internationale Gerichtshof — daran denken Viele, wenn sie von Den Haag sprechen. Und natürlich an das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Maxima, das samt Familie in Den Haag lebt. Die Stadt hat aber noch einiges mehr zu bieten: Besonders als MICE-Destination will sie im nationalen und internationalen Vergleich ordentlich aufholen. Die Chancen dafür stehen dank einzigartiger Venues, erstklassiger Hotels sowie den vielen global tätigen Unternehmen und Organisationen gut.

Nicht nur der Internationale Gerichtshof, das Hauptrechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen, ist in Den Haag ansässig, sondern auch 150 weitere internationale Organisationen wie Europol und Eurojust. Als Parlaments- und Regierungssitz der Niederlande verfügt die rund 500.000 Einwohner zählende Stadt über eine gute Infrastruktur – das betrifft zum einen den öffentlichen Nahverkehr oder die internationale Anbindung an den Flughafen The Hague/Rotterdam, zum anderen auch Kongresse und Tagungen. So fanden in den vergangenen Jahren bedeutende internationale Konferenzen wie der Nuclear Security Summit 2014 oder die Afghanistan-Konferenz 2009 in Den Haag statt.
Als internationaler Knowledge-Hub weist die Stadt viel Potenzial für Synergien zwischen ansässigen Unternehmen und den hier stattfindenden Konferenzen auf. Den Haag verfügt beispielsweise über ein großes, auf Hightech basierendes Sicherheitscluster – circa 10.000 Menschen sind auf diesem Gebiet bei rund 300 Firmen tätig.

Convention Bureau mit neuer Markenidentität

„Uns geht es nicht nur um Den Haag und die unbegrenzten Möglichkeiten, welche die Stadt bietet. Es geht darum, was die Stadt für das Gelingen einer Konferenz tun kann und die messbaren Ergebnisse, die alle Teilnehmer aus der Stadt mitnehmen“, so beschreibt Nienke van der Malen-van der Horst ihre Mission. Seit November 2015 ist van der Malen die neue Direktorin des The Hague Convention Bureaus.
Nachdem das Convention Bureau jahrelang ein Teil von Den Haag Marketing war, seien sie nun komplett unabhängig, erklärt Strategy Manager David Bodor den Wandel. Jetzt habe das Convention Bureau eine eigene Direktorin und ein eigenes Budget, fährt Bodor fort. Mithilfe des verstärkten Teams konnte so in den vergangenen Monaten die gesamte Markenidentität und Ausrichtung des Convention Bureaus überarbeitet werden. Schließlich hat sich das Team des Convention Bureaus viel vorgenommen und möchte in den kommenden Jahren ehrgeizige Ziele verwirklichen.

Von ambitionierten Zielen und bestimmten Artikeln

Bis zum Ende des Jahres 2018 wollen sie auf den zweiten Platz der niederländischen Kongressstädte aufrücken, erläutert von der Malen. Zurzeit lägen sie noch hinter Amsterdam, Rotterdam und Utrecht. Auch im internationalen Vergleich wollen sie aufholen – und zwar vom derzeitigen Platz 114 im Ranking der ICCA (International Congress and Convention Association) auf eine Position unter den ersten 50.
„Wir haben eine sehr klare Vision und fokussierte Herangehensweise“, erzählt Bodor. Für die Neupositionierung samt Branding sei im ersten Schritt eine komplexe Analyse vorgenommen worden. Im Fokus des Convention Bureaus läge neben dem deutschen vor allem der britische Markt.
Die neue Marke spielt mit dem bestimmten Artikel im englischen Namen der Stadt: „The Knowledge, The Expertise, The Conference, The Hague“. „Der Artikel ‚the‘ verspricht Qualität. Es geht nicht um eine Konferenz, sondern um ‚die‘ Konferenz. Um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen, muss jeder Aspekt einer Konferenz perfekt realisiert werden – ohne Schwachstellen. Den Haag verspricht in jeder Hinsicht Exzellenz“, führt van der Malen weiter aus. „Wir positionieren uns mit dem ’the‘, das lässt sich gut umsetzen und ist auch für unsere Partner problemlos übertragbar.“
Mit dem Branding könne eine Story kreiert werden, die die ganze Stadt umfasst und individuell auf den Kunden abgestimmt sei. „Für uns ist es nicht so wichtig, dass über das Convention Bureau gesprochen wird. Die Stadt und die Events, die hier stattfinden, sollen im Vordergrund stehen“, betont van der Malen abschließend.

World Forum: viel Raum für Veranstaltungen

Zwischen Innenstadt und dem an der See gelegenen Stadtteil Scheveningen befindet sich die sogenannte internationale Zone Den Haags. Hier können Veranstaltungsplaner fast alles für gelungene Konferenzen mit bis zu 5.000 Personen finden. Denn mit dem World Forum verfügt dieses Stadtviertel über ein großes Kongresszentrum, das kaum Wünsche offen lässt.
Inhaber ist die Stadt Den Haag, die zuletzt 25 Millionen Euro in das Gebäude aus den 1970ern investierte. Während die Erweiterung des Eingangsbereichs bereits fertiggestellt ist, dauern die Renovierungen einiger Räume wie beispielsweise die des Restaurants noch an. Bis Ende 2017 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Dank des um 2.500 qm vergrößerten Eingangsbereichs verfügt das Kongresszentrum nun über 10.000 qm Ausstellungsfläche. Die große, dem ursprünglichen Eingang vorgelagerte Fläche kann entweder in drei Break-out-Räume unterteilt oder als Catering- und Ausstellungsfläche genutzt werden. Highlight des neuen Eingangs sind die beiden großformatigen Kunstwerke Karel Appels, die zuvor die Außenwand des Gebäudes zierten und nun sehr gut in das Innere integriert sind.

Herzstück des World Forums mit seinen 28 Veranstaltungsräumen ist das 2.161 Plätze umfassende Auditorium, welches zugleich das älteste und größte der Niederlande ist. Besonders praktisch für Events mit weniger Teilnehmern ist, dass die hinteren Reihen mithilfe eines Vorhangs abgegrenzt werden können. Die vorderen Sitzreihen sind dann perfekt für Veranstaltungen mit 500 bis 700 Personen geeignet. Das Auditorium wird von einem großen Foyer ergänzt und verfügt über 12 Dolmetscherkabinen. Damit alles so reibungslos wie möglich abläuft, wird das Stagemanagement von einem hauseigenen Team übernommen.
Charakteristisch für das World Forum ist, dass jeweils ein größerer Raum samt Foyer von kleineren umgeben ist, sodass sich vielfältige und nützliche Kombinationen für Tagungen ergeben. Auf den insgesamt vier Stockwerken gibt es von exklusiven, edel eingerichteten Boardrooms bis hin zu weitläufigen, multifunktionalen Sälen fast alles. Mithilfe zweier Eingänge können hier also mühelos mehrere Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. Natürlich kann das World Forum aber auch exklusiv für einen Kongress oder Event gebucht werden.

Mit dem Nuclear Security Summit fand hier im Jahr 2014 das bis dato größte Gipfeltreffen in den Niederlanden statt. Unter den zahlreichen Regierungsvertretern der 58 teilnehmenden Staaten befand sich auch US-Präsident Barack Obama. Für diesen hochkarätigen Event wurden viele der Säle temporär umgestaltet. Unabhängig von der Art der Veranstaltung ist ein Branding der Räume durch farbige Beleuchtung und Accessoires oder sogar Düfte generell immer möglich.

Ein weiteres Argument für das World Forum ist das direkt angeschlossene Novotel. Das Vier-Sterne-Hotel hat 216 Gästezimmer und gemeinsam mit dem Kongresshaus 1.600 Parkplätze zu bieten. Zusätzlich dazu befinden sich fußläufig weitere 500 Hotelzimmer in Vier- und Fünf-Sterne-Häusern.

von Nadine Laske

Ein neues Marriott und weitere spannende Eventlocations: Erfahren Sie mehr über Den Haag im vollständigen Artikel des aktuellen Magazins.