Leipzig: Tradition trifft Moderne

Blühender Handel, prägende Kultur und mobile Weitläufigkeit: Schon Goethe lobte Leipzig als „klein Paris“. In diesem Jahr feiert die Messestadt 1000-jähriges Jubiläum und hat sich bis heute ihre Vielseitigkeit bewahrt. Erst im Jahr 2014 besuchten mehr als eine Million Menschen die Leipziger Messen. Thematische ­Schwerpunkte ­liegen auf den Bereichen Automobil und Mobilität, Medizin und Gesundheit sowie Umwelt und Energie. Auch außerhalb des Messegeländes gibt es zahlreiche Möglichkeiten, zu tagen, Kongresse auszurichten oder Symposien abzuhalten. Dabei scheint es nahezu unmöglich, der Faszination ‚Geschichte in Leipzig’ zu widerstehen.

Leipzig kann auf eine lange Tradition als Messestadt zurückblicken. Direkt an der Via Regia gelegen, war die sächsische Stadt bereits im 15. Jahrhundert eine der berühmtesten Handelsstädte in Deutschland. Auf drei jährlichen Messen boten Messeleute aus ganz Europa ihre Waren an. Im Jahr 1497 verlieh der römisch-deutsche König Maximilian I. Leipzig das Messerecht und machte die Stadt zu einem der ältesten Messestandorte der Welt. Um Mobilität zu gewährleisten, wurde die von einer Mauer umgebene Stadt durch zahlreiche Passagen zugänglich gemacht, die bis heute das Stadtbild formen.

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Leipzig ist eine der ältesten Messestädte der Welt, Foto: Michael Bader

Modernste Technik und historischer Charme: Die Kongresshalle am Zoo Leipzig

Aus alt mach neu? Für die Leipziger ist das keine Option. Vielmehr verleiht ein harmonisches Miteinander von alt und neu, traditionell und modern, der Messestadt Lebendigkeit. Diese Kontraste sind auch prägend für die Tagungsorte der Stadt.

Barocke Ballsäle, Fresken im Jugendstil oder aber Räume mit puristischer Eleganz: Die Kongresshalle am Zoo Leipzig bietet für jeden Geschmack etwas. Erst im Mai dieses Jahres wurde das wie ein Dornröschenschloss anmutende Gebäude feierlich neu eröffnet. Für den Betrieb ist das zur Leipziger Messe gehörende Congress Center Leipzig verantwortlich, das zu den zehn beliebtesten Kongresszentren Deutschlands zählt. Die um 1900 erbaute Kongresshalle war nach dem zweiten Weltkrieg lange Zeit kulturelles Zentrum Leipzigs. Nach der Schließung und notwendigen Reparaturen wurde sie ab 1992 wieder teilweise genutzt. Im August 2009 beschloss die Stadt dann die Sanierung und den Umbau zu einem modernen Tagungs­zentrum.

Die 15 lichtdurchfluteten Säle und Räume mit Kapazitäten für zehn bis 1.200 Personen bieten Platz für Veranstaltungen von der kleinen Besprechung bis hin zum internationalen Kongress. Alle Räume sind ausgestattet mit modernster Konferenz-, Medien- und Kommunikations­technik und barrierefrei zu erreichen. Eine 800 Quadratmeter große Ausstellungsfläche ergänzt das Raumangebot. Die citynahe Lage und die direkte Nachbarschaft zum Zoo bieten einen einmaligen Mehrwert: Wer in der Kongresshalle tagt und zum Beispiel in der Mittagspause raus in die Natur möchte, muss nicht weit fahren. Für den exotischeren Geschmack bietet der Zoo selbst ebenfalls zahlreiche Tagungs­räumlichkeiten.

Bei der Arbeit die Welt entdecken: Tagen im Zoo

„Hier kann man die ganze Welt im Kleinen sehen“, schrieb Gotthold Ephraim Lessing in einem Brief an seine Mutter über Leipzig. Wer Arbeit mit Reise- und Abenteuerlust verbinden will, kann im Zoo gleich drei Kontinente erobern. Im Gondwanaland, der Tropenerlebniswelt mit einer Größe von etwa drei Fußballfeldern, können Sie schon während Ihrer Veranstaltung in zwei klimatisierten und trennbaren Eventräumen mit je 150 Quadratmetern in die Kultur Asiens eintauchen. Im angrenzenden Marché Restaurant Patakan ist für das leibliche Wohl gesorgt; hier kann jeder Teilnehmer individuell sein asiatisches Menü zusammenstellen. Wenn gewünscht, kann Musik das Rahmenprogramm ergänzen.Von den Tagungsräumen führt ein separater Zugang direkt in den Regenwald, der sowohl mit Booten als auch zu Fuß erkundet werden kann.

Wer sich lieber in trockeneren Gefilden aufhält, der sollte in der Kiwara-Lodge die Arbeit mit einem traumhaften Blick auf die Savanne mit der Gesellschaft der Giraffen verbinden und genießen. Der Innenraum bietet Platz für rund 120 Personen. Durch die über­dachte Terrasse können Besucher das ganze Jahr über den Sonnenuntergang im Zoo Leipzig bewundern. Auch für Südamerika-Fans gibt es eine Variante, den Kongress- oder Tagungsalltag in einzigartigem Ambiente zu verbringen: In der Hacienda Las Casas, im Jugendstil gebaut, stehen zwei Räume für 10 bis 50 Personen zur Verfügung. Passend zu den vielfältigen Themen auf einer Tagung, in einem Seminar oder Meeting gibt es im Zoo auch vielfältige Themenwelten, die je nach Zielrichtung der Veranstaltung nutzbar sind.

MICE mit Mobilität

Wer bei der An- und Abreise oder auch bei Transfers während des Aufenthaltes keine Abenteuer erleben will, ist bei den Leipziger Verkehrsbetrieben gut aufgehoben. Leistungsfähigkeit, Komfort und Dynamik für den Kunden stehen hier im Vordergrund. Speziell für Geschäftsreisende sorgt das Kongressticket für uneingeschränkte Mobilität im Stadtgebiet Leipzig. Gedanken an Ticketkäufe während des Aufenthalts sind damit überflüssig und stressfreie Fahrten gewährleistet. Auch für zusätzliche Bus- und Taxitransfers fallen keine weiteren Kosten an. Durch den Zehnminutentakt der Straßenbahn entstehen kaum Wartezeiten und bei hohem Besucheraufkommen werden Zusatzbahnen eingesetzt. Die Abrechnung erfolgt zwischen dem Kongressveranstalter und den Leipziger Verkehrsbetrieben.

Wer die Mobilität zum Erlebnis machen will, hat in Leipzig viele Möglichkeiten, die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel individuell zu kombinieren. Erst in diesem Jahr sind im Rahmen des EFRE-Fördermittelprogramms 25 neue Mobilitätsstationen im Stadtgebiet entstanden. Sie erweitern die Mobilität und leisten einen nicht unerheblichen Beitrag zum Umweltschutz, indem sie den ÖPNV mit Car-Sharing sowie Fahrradverleih verknüpfen und Platz für Mietautos und -fahrräder bieten. In der Zeit vom 1. April bis 30. September jeden Jahres kann die Reise in der Stadt auch zum historischen Event werden: Die Fahrt mit Leipzigs historischer Straßenbahn bietet einen Einblick in die Mobilität Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Bahnen können beim Straßenbahnmuseum angemietet werden.

Lesen Sie in unserem Magazin mehr von barocken Sälen, traumhaften Aussichten und was es abseits der Tagung zu entdecken gibt…

Von Verena Bittelbrunn