ITB – Absage: The Day After

Es ging dann doch alles schneller, als wahrscheinlich viele dachten, trotz der bereits vorhandenen Vorzeichen. Die Abfolge der Ereignisse, beginnend mit dem Dax-Einbruch am Montag aufgrund der Sorge vor dem Coronavirus und den ersten Infizierten in Deutschland am Dienstag mündete schlussendlich mit einer bisher nicht dagewesenen Dramaturgie für unsere Branche in die Absage der weltgrößten Reisemesse  – der ITB Berlin.

Am Freitagabend scheint alles nur noch als logische Abfolge einer Kausalität. Denn dieses Ergebnis aus Ursache und Wirkung bedroht jetzt die Veranstaltungswirtschaft. Deutschland befindet sich in einem Ausnahmezustand, es muss gehandelt werden, um die Corona-Epidemie einzudämmen zum Schutz der Bevölkerung – ohne Frage! Doch wieder einmal trifft es die Meeting- und Eventindustrie zuerst. Maßnahmenpläne des Krisenstabs, Empfehlungen des Robert Koch Instituts und reißerische Pressemeldungen überschlagen sich. Es scheint schwer, derzeit den Überblick und die notwendige Ruhe zu behalten, um die nun erforderlichen und richtigen organisatorischen und unternehmerischen Schritte einzuleiten. Krisenmanager sind jetzt gefragt!

„Nach der Empfehlung von Horst Seehofer am Donnerstag haben wir unser eigenes Krisen-Team mit Standleitung formiert, um im ersten Schritt die notwendigen Kommunikationspläne festzulegen und vorzubereiten. Alles geschieht in Abstimmung mit unserem Anwalt Thomas Waetke, der ebenfalls Teil unserer Krisen-Mannschaft ist,“ erklärt Bernd Fritzges (Vorstandsvorsitzender, Verband der Veranstaltungsorganisatoren e. V.- VDVO). Als exklusiver Partner für MICE@ITB organisiert der VDVO das Konferenzprogramm, die MICE-Ausstellungsfläche sowie die offizielle ITB MICE NIGHT. Für mehr als 500 Stakeholder muss der Verband daher sicherstellen, der Situation entsprechend aufzuklären und zu kommunizieren. Parallel muss das VDVO-Krisen-Team Vorbereitungen hinsichtlich der Bewertung aller bestehenden Verträge einleiten. „Business as usal ist vorbei!“, so Fritzges.

Umso erstaunlicher scheint es, dass sich der VDVO mit gesamter Zustimmung des Krisen-Teams dazu entschlossen hat, die ITB MICE NIGHT in ein Dialog-Format zu transformieren. Was in der jetzigen Situation beinahe absurd erscheint, macht jedoch durchaus Sinn. So wird in jedem Krisen-Handbuch vordergründig auf den Bereich „Kommunikation“ hingewiesen. Daher ist der Austausch zwischen Vertretern aus Institutionen, Verbänden, Veranstaltungsplanern und Betroffenen ein zielführendes Mittel, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern. „Mein Telefon steht nicht still. Ausnahmslos alle, die ich gesprochen habe, wünschen sich schnellstmöglich einen derartigen Austausch, um für mehr Sachlichkeit und Ruhe zu sorgen. Wir dürfen nicht vergessen, dass im Moment unzählige Existenzen auf dem Spiel stehen!“, erklärt Fritzges.

Mit Hochdruck arbeitet das Team der VDVO-Geschäftsstelle bereits am Einladungsmanagement, parallel stimmt sich Fritzges mit seiner Stellvertreterin Doreen Biskup zum Programmablauf ab. Zusagen von Matthias Schulze (GCB), Rechtsanwalt Thomas Waetke (Eventfaq) garantieren bereits einen professionellen Dialog in einem geschützten Raum. „Wir werden aufgrund der noch nicht geklärten Rechtslage bewusst nicht live streamen. Pressevertreter sind selbstverständlich für eine zielführende Zusammenfassung ebenfalls eingeladen.“, erklärt Fritzges.

Anmeldungen zur Veranstaltung am Donnerstag, den 05. März 2020 ab 18 Uhr kann man unter www.thedayafter.vdvo.de vornehmen.

Alle bereits erworbenen Tickets der ITB MICE NIGHT behalten ihre Gültigkeit.