Digitales Hochschulprojekt bringt Studierende und Praxis zusammen

„Im internationalen Umfeld von Destinationen zu arbeiten bedarf vor allem auch einem angemessenen Umgang mit anderen Kulturen zu pflegen und die eigene interkulturelle Kompetenz zielführend einzusetzen“, so Michelle Caroline Speth. Aus diesem Grund arbeiteten die Studierenden begleitend zu Ihrer Praxisphase mit dem Country Navigator™, einem Online-Tool, das durch die Beantwortung eines Fragebogens ein ganz persönliches Kulturprofil erstellt und zugleich die Möglichkeit bietet, die eigene kulturelle Prägung mit über 100 Zielländern zu vergleichen, so auch mit der individuell zugeordneten Destination des DestinationsCircle.

Auch in einem rein digitalen Semester ist es möglich Destinationen kennenzulernen und Ihre theoretischen sowie praktischen Zusammenhänge im internationalen und interkulturellen Kontext zu erfassen und die sogenannte Mental Map, die kognitive Landkarte in unseren Köpfen, durch die wissenschaftliche und praktische Auseinandersetzung mit der Zielregion zu erweitern. Doch die eigentliche DNA internationaler Städte, Länder und Regionen, ihre soziale Energie, die nicht nur für das interkulturelle Aufeinandertreffen allgemein, sondern auch insbesondere für Tourismus- und Veranstaltungsbranche so wichtig ist, bleibt im digitalen Raum begrenzt erfahrbar.

Sobald die Welt sprichwörtlich wieder offen steht, sind sich daher alle Beteiligten nach diesem Projekt einig: Neben all den vielfältigen Möglichkeiten, die die Digitalisierung auch bereithält, wollen sie genau diese DNA nicht nur digital, sondern vor Ort live erleben.

Um die Erfahrungen und Ansichten der Studenten ebenfalls darzustellen, sprachen wir exemplarisch mit den Studentinnen, die für die Destinationsleitfäden Namibia verantwortlich zeichneten.

Die Gesichter hinter den Destinationsleitfäden für Namibia. v.l.n.r.: Carina Geiger, Lara Büttner, Natalie Milla und Elisa Schnur.

Welchen Mehrwert ziehen Sie aus der Zusammenarbeit mit der Praxis bzw. praxisorientierten Modulen?

Durch die Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern aus der Praxis entstand für uns eine viel leichtere Verknüpfung mit erlernten Inhalten aus den Vorlesungen als dies durch reine Recherche möglich gewesen wäre. Wir konnten das gelernte Wissen praktisch anwenden, aber auch aus erster Hand erfahren, dass eben nicht immer alles rund läuft und es für jede Herausforderung eine Lösung gibt, egal wie unkonventionell sie zuerst erscheinen mag. Wir haben durch die Praxispartner neue Perspektiven kennengelernt und Einblicke erhalten, die durch reine Recherche nicht möglich gewesen wären. An realen Veranstaltungen beispielhaft zu sehen, wie das im Studium Gelernte angewandt wird und der Austausch, wie dieses Wissen noch durch Erfahrung ergänzt wird, war für uns sehr interessant und hilfreich.

Was haben Sie selbst in diesem Modul gelernt?

Grundsätzlich haben wir natürlich alle gelernt, dass jede Kultur einzigartig und besonders ist und das manchmal auch Herausforderungen mit sich bringen kann. Für erfolgreiche interkulturelle Kommunikation gilt es, sich mit einem Land und seinen Kulturen vertraut zu machen und dabei seine eigene Kultur zu berücksichtigen, um das Miteinander besser zu verstehen und Missverständnisse zu vermeiden. Wir haben Namibia nicht nur als Land, sondern auch aus der Perspektive eines Veranstaltungsplaners als Destination erarbeitet und gelernt, welche Aspekte besonders relevant für interkulturelle Geschäfte sind. Der persönliche Austausch mit unserem Ansprechpartner hat uns dabei enorm geholfen, da wir so einen viel detailreicheren und authentischeren Eindruck Namibias erhalten haben und Themen besprechen konnten, die über Recherchen nicht abzudecken waren. Durch das Nutzen verschiedener Analysen und wissenschaftlicher Modelle haben wir auch diese besser kennengelernt, aber auch deren Grenzen und Anwendbarkeit herausgearbeitet

Wo sehen Sie selbst die Zukunft von Destinationen; insb. im Veranstaltungsbereich?

Das Modul und die Zusammenarbeit mit dem Destination Circle hat uns gezeigt, dass Destinationen für die Veranstaltungsbranche ein enormes Potenzial bieten, um den Forderungen nach außergewöhnlichen und besonderen Events nachzukommen. Destinationen vermitteln eigene, authentische Lebensgefühle und können Veranstaltungen auf ein neues Niveau heben. So werden Erlebnisse kreiert, die nicht nur den eigentlichen Eventzweck wie bspw. eine Produktpräsentation erfüllen, sondern diesen durch den Abenteuer-Faktor ergänzen und so für langfristige und einzigartige Erinnerungen sorgen. Vor allem bei Incentives bietet das Kennenlernen neuer Länder und Kulturen einen außergewöhnlichen Mehrwert, denn der Wunsch, das persönliche Abenteuer zu erleben ist längst auch im B2B-Bereich angekommen. Außerdem bieten sich Destination auch perfekt dafür an, Marken in dafür geschaffenen Umgebungen zu präsentieren und so die jeweiligen Stärken hervorzuheben. Wir glauben, dass Destinationen auch in Zukunft einen wichtigen Stellenwert haben werden, da das eigentliche Erleben, wie bei einer Veranstaltung selbst, hautnah und face2face, einfach vor Ort stattfindet.

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