Der Famab Award 2014

Nach siebenjähriger Wanderschaft kehrten die Äpfel wieder zurück nach Essen: Am 6. November verlieh der Famab – Verband für Direkte Wirtschaftskommunikation im Colosseum Theater Essen die begehrten Preise der Event- und Livekommunikations-branche. Dem Motto des Abends „Bühne der Inspiration“ entsprach auch die Location: der riesige Industriebau, der einst zur Kruppstadt gehörte und von 1898 bis 1902 entstand, wird seit 2010 als Eventlocation genutzt und begeisterte mit seiner unvergleichlichen Industriearchitektur und Atmosphäre. Auch Famab-Vorsitzender Axel von Hagen lobte die Location als eine, die einem das Herz öffne. Darüber hinaus sprach er der ausführenden Agentur TAS Emotional Marketing und allen Sponsoren großen Dank aus.

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Vor und nach der Verleihung spielte die Musik im Foyer des Colosseum Theater Essen, Fotos: Ka Wai Ho – www.kawaiho.de

Die Awardshow – Alles bleibt anders

Startschuss zu der ausverkauften Verleihung der goldenen, silbernen und bronzenen Äpfel waren Fanfaren, die den Gästen den Beginn der Show anzeigten. Im Theatersaal angekommen, sanken die Gäste auf die 1.500 bequemen, roten Polstersessel und knabberten während der Show genüsslich an dem bereitliegenden Schokoladen -Popcorn. Und die Preisverleihung hatte einiges zu bieten: Nicht nur einen neuen Namen, sondern auch neue Kategorien und einen neuen Jurierungsmodus. So hatte sich der Famab im letzten Jahr für einen Abschied vom Olympischen Prinzip entschieden, was manchen Zuschauer ein wenig irritierte. So wurde eben nicht in jeder Unterkategorie ein Apfel in Gold, Silber oder Bronze vergeben. In einigen Kategorien („Best Integrated Brand Campaign“, „Best Ambient-, Guerilla- & Buzz-Event”, “Best Concept”) wurden überhaupt keine Preise vergeben, während es in anderen beispielsweise nur Bronze oder auch zwei goldene Äpfel gab. Insgesamt erhielten 41 Projekte in 18 Kategorien eine Auszeichnung.

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Auch die Region war auf der Bühne präsent: So drehten sich hier die Förderräder des Doppelmalakoff-Turms, dessen Silhouette an die Zeche Zollverein erinnert. Doch statt Kohle, förderten die roten Räder die Preisträger mit ihren Projektschätzen auf die Bühne.

Die Preisträger teilten sich die Bühne mit den anderen Stars des Abends: den Studierenden der Folkwang Universität der Künste. Thomas Siepmann, Geschäftsführer der mit der Konzeption und Organisation betrauten Agentur TAS Emotional Marketing, war besonders stolz auf diese Kooperation: „Die Universität ist ein Diamant mitten in Essen, der eine internationale Strahlkraft besitzt und junge Talente aus der ganzen Welt an die Ruhr lockt“, schwärmte der aus dem Ruhrgebiet stammende Siepmann. Ihm war es besonders wichtig, dass die Gäste am Ende des Abends „den Pott mit neuen Augen sehen“. Es ginge nicht darum die letztjährige Verleihung in Leipzig zu übertreffen, sondern sie wollten einfach zeigen, was sie könnten und dabei „puristisch sein, neu sein“. Mit Freude habe er darum das Konzept und die Regie für die Show in die Hände des Folkwang-Preisträgers Achim Lenz gelegt. Durch die Einbeziehung der Studierenden würde den Gästen ein Kaleidoskop davon geboten, was die Folkwang leisten könne. Die Studierenden seien zwischen 18 und 24 Jahren alt und daher könne es auch passieren, dass etwas nicht klappt, so Siepmann vor der Verleihung. Schließlich ständen sehr viele, sehr junge Menschen auf der Bühne.

Auf der Bühne der Inspiration

Entgegen dieser vorsichtigen Warnung funktionierte dann aber alles sehr gut: Das Motto „Bühne der Inspiration“ war eine Hommage an die Preisträger, die auf dem Weg zum perfekten Konzept die unterschiedlichsten Stadien der Inspiration durchlaufen haben. Genau daran sollten die sieben, sehr verschiedenen Acts erinnern, die gleichzeitig die dramaturgische Klammer der Inszenierung bildeten. Im Gedächtnis blieben vor allem die Interpretation des Folkwang Ensembles von Stephen Sondheims „Putting it Together“, eine „Battle of drums“ drei junger Drummer, die Eigeniterpretaion von Wagners Walkürenritt von Eduard Kiprsky und das Finale des Folkwang Ensembles mit „Celebrate“ von Bill Russel. Ebenso beeindruckend war die Moderatorin Dionne Wudu, die gemeinsam mit Aljoscha Höhn durch den Abend führte. Die Musical-Darstellerin ist selbst Folkwang-Absolventin und konnte zum Finale sogar Höhn ein paar Töne entlocken.

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Das Folkwang Ensemble performte Stephen Sondheims „Putting it Together“.

Die Studenten der Folkwang überzeugten aber nicht nur während der Show, sondern auch davor und danach: Beispielsweise mit den Bands “Hot Pot Swing Band“ oder „Soul Food Organ Quartett“ sowie mit der tollen Videoinstallation „Inspirate!“ zweier junger Künstlerinnen. Obwohl vieles neu war – auch in diesem Jahr war das Essen der LECA-Caterer vorzüglich und das Sponsoringvolumen von circa einer Million Euro gigantisch. Die 80 Sponsoren und Supporter ermöglichten einen rundum gelungenen Abend.

Jahreshauptversammlung: Anhaltender Wandel beim Famab

Das waren aber noch nicht alle Neuigkeiten rund um den Famab: In der vor der Awardvergabe stattfindendenen Jahreshauptversammlung wurden die Weichen für 2015 gestellt. So soll 2015 ein Hauptstadtbüro des Famab eingerichtet werden. In einem ersten Schritt wird es darum gehen die Belange der Direkten Wirtschaftskommunikation bekannt zu machen und in den politischen Willensbildungsprozess einfließen zu lassen. „Wir wissen, dass hier ein weiter Weg vor uns liegt“, so von Hagen, „aber auch dieser beginnt mit dem ersten Schritt.“

Neuer Finanzvorstand vorgestellt

In der Pressekonferenz, die im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Famab – Verband Direkte Wirtschaftskommunikation e.V. – stattfand, wurde Andreas Weber als neuer Finanzvorstand vorgestellt. Weber ist Mitinhaber der Flörsheimer Firma Expopartner. Schon vor zwei Jahren hatte er als Fachvorstand Verantwortung im Verband übernommen. Mit großem Lob sprach Weber von dem scheidenden Finanzvorstand Bernd Ambrosius. Der Verband wäre ohne Ambrosius nicht das geworden, was er heute ist. Man schulde ihm viel Dank, so Weber. Ambrosius steuerte die finanziellen Geschicke des Famab seit 2002 und zieht sich nun komplett aus der Verbandsarbeit zurück. Während der Jahreshaupt-versammlung wurde Ambrosius zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt, was ihn sichtlich rührte.

Wirtschaftliche Situation der Branche

Andreas Weber zeichnete dann auch gleich ein optimistisches Bild der Branche. Die Situation der im Famab vertretenen Unternehmen (Messebauunternehmen, Marketing-/Eventagenturen, Messearchitekten und -designer, Eventcatering-Unternehmen sowie jeweils deren Fach-Zulieferanten) sei überwiegend gut. Im Vergleich zum Vorjahr werde sich ihr Umsatz um 2,5 Prozent erhöhen. Auch die Agenturen planten fürs nächste Jahr ein knapp zweistelliges Wachstum, sagte Weber. Zudem sei ein leichter Anstieg bei den Festanstellungen zu beobachten. Die Mitglieder des Famab ständen also durch die Bank gut da.

One Famab

Auch der Nachwuchspreis David wird im neuen Jahr eine andere Gestalt annehmen: Ab 2015 wird er unter dem neuen Namen Famab New Talent Award in den Kategorien Event/Livekommunikation und Architecture/Kommunikation im Raum verliehen. Die Umstellung ist deshalb ein logischer Schritt, da der Name David sich an Adam und Eva orientierte, die es seit 2014 nicht mehr gibt. Zusätzlich wird der Inhalt des Preises so um eine Kategorie erweitert.

Famab Award 2015 – Kategorien, Termine und ein neues Konzept

Trotz des Lobs und positiven Feedbacks für die neuen Kategorien der Famab Awards 2014 wird es im nächsten Jahr weitere Umstellungen geben. Einige der Unterkategorien werden erweitert oder in ihrer Beschreibung geschärft. Aus der Kategorie „Best Store Design“ wird „Best Store Concept“, denn schließlich mache nicht allein das Design einen großartigen Store aus. Es ginge darum die von einem herausragenden Architekturkonzept umgesetzte Markenkommunikation zu prämieren. Abgesehen davon wird aus der Kategorie „Best Green Idea“ zu „Best Sustainable Process“, da der ganzheitliche Prozess eines gelungenen, nachhaltigen Markenerlebnisses zählt. Bei „Best Concept“ wurde die Beschreibung der Kategorie insofern geschärft, dass die Einreichung eines Konzeptpapiers in Zukunft ausreichend ist. Schließlich gehe es um gelungene Konzepte für Markenerlebnisse, nicht aber um die Umsetzung.

Die Verleihung des Famab Awards 2015 wird am 12. November in der MHP Arena in Ludwigsburg stattfinden. Für das Konzept und die Organisation der Awardverleihung konnte die in Stuttgart ansässige Agentur Eventuality gewonnen werden. Projekte müssen zwischen dem 1. Januar 2014 und dem 30. Juni 2015 stattgefunden haben, um berücksichtigt zu werden. Die Preisverleihung wird parallel zu der Veranstaltung Raumwelten laufen, die vom 12. bis zum 14. November 2015 in Ludwigsburg durchgeführt wird.

Famab meets Raumwelten

Die Plattform Raumwelten beleuchtet die Schnittstellen zwischen Szenografie, Architektur und Medien. Mit nationalen und internationalen Referenten, Vorträgen, Workshops, Keynotes und anhand von Best-Practice bietet Impulse und Infos für die Kreativszene und mittelständische Unternehmen. Die Veranstaltung besteht aus vier Modulen: Business, Art & Research, Talent und Public. Während Raumwelten Business sich realisierten Projekten widmet, stehen bei Raumwelten Art & Research die Rezeption von öffentlichen, privaten, kulturellen und kommerziellen Räumen im Fokus. Raumwelten Public bringt in öffentlichen Veranstaltungen und bei Aufführungen Szenografie und Kommunikation im Raum einem breiteren Publikum näher. Raumwelten Talent hat die Nachwuchsförderung zum Ziel.

„Geplant haben wir für das nächste Jahr, dass die Verleihung des Famab Awards zeitgleich mit den Raumwelten stattfinden wird. Damit bieten wir den rund 1.500 Gästen unseres ‚Stammestreffens‘ eine zusätzliche Option, sich in Form von Vorträgen und in Workshops den Themen und Trends aus Szenographie, Kommunikation im Raum  und Live-Kommunikation zu widmen“, so Famab-Geschäftsführer Jan Kalbfleisch. „Wir kommen damit dem vielfach an uns herangetragenen Wunsch nach, die Awardshow mit einem stärker inhaltlichen Format anzureichern.“ Die Kooperation ist zunächst für drei Jahre geplant und sowohl der Famab als auch die ausrichtende Film- und Medienfestival GmbH (FMF) erhoffen sich starke Synergien. „Beide Veranstaltungen verfügen über eine große Publikumsschnittmenge und passen perfekt zusammen“, so Professor Ulrich Wegenast, künstlerischer Geschäftsführer der FMF. „Unser Ziel ist es, mehr Bewusstsein für die großartigen Möglichkeiten der Kommunikation im Raum zu schaffen.“

Eine Liste aller Preisträger von 2014 finden Sie in unserer Ausgabe 4, Erscheinungstermin 14. Novmeber 2014, oder unter www.famab.de

Von Nadine Laske