Historisches Bürgerhaus Langenberg feierlich wiedereröffnet

Nach langjähriger Umbauphase feierte Langenberg Ende April die Wiedereröffnung des Historischen Bürgerhauses. Rund 450 Gäste, darunter auch NRW-Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans, sind der Einladung des Bürgermeisters Dirk Lukrafka gefolgt und konnten sich bei einem abwechslungsreichen Galaprogramm im Großen Saal von der gelungenen Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes überzeugen. Neben herzlichen Gruß- und Dankesworten und der obligatorischen Schlüsselübergabe fanden auch sorgfältig ausgewählte Unterhaltungsstücke einen Platz im Programm und vermittelten einen Eindruck über die Veranstaltungsvielfalt, die das alte Bürgerhaus in neuem Glanz in Zukunft bereithält.

Zur Eröffnung des Festprogramms im Großen Saal zog der Kantor der Ev. Kirchengemeinde Langenberg Peter Nowitzki an der aufwändig restaurierten Orgel sprichwörtlich alle Register. Maria Jane Hyde, Leiterin der Starlight Musical Academy in Velbert, interpretierte stimmgewaltig Liza Minellis „New York, New York“ und sang im Anschluss ein stimmlich ebenso überzeugendes Duett mit ihrer bereits sehr erfolgreichen 13-jährigen Schülerin Melina Hendel. Mit Musik auf der Marimba, einer Art XXL-Xylophon, trug die mehrfache „Jugend Musiziert“-Gewinnerin Charlotte Hahn zum Eröffnungsprogramm des Bürgerhauses bei. Im Cyr-Ring beeindruckte Jonas Witt mit atemberaubend schneller Reifenartistik und schließlich erklang zum Abschluss noch einmal die Orgel, begleitet vom Jung-Saxophonisten Lukas Fußangel.

Gleich mehrfach wechselte an diesem Abend ein überdimensionaler Schlüssel begleitet von kurzen Anekdoten, Rückblicken und Dankesworten gespickten Reden den Besitzer. Vom Architekt Matthias Böhme an Bürgermeister Dirk Lukrafka übergeben, überreichte dieser den Schlüssel schließlich an den „Hausherren“ der „Guten Stube“, KVV-Chef Holger Syhre.

Die Freude über die gelungenen, nun endlich abgeschlossenen Umbaumaßnahmen war allen Beteiligten dabei deutlich anzumerken. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass dieser Umbau tatsächlich fertig geworden ist“ bekannte sich Lukrafka in seiner Dankesrede. Er erinnerte an das Stifterehepaar Adalbert und Sophie Colsman, die vor 100 Jahren der Stadt das Bürgerhaus zum Geschenk machten und an Roland Dabrock, der als Leiter der Stadtplanung den Umbau des Bürgerhauses mit großem Engagement vorangetrieben hatte und die Eröffnung des Bürgerhauses leider nicht mehr miterleben durfte. Er lobte aber auch den Einsatz aller Mitarbeiter, allen voran Projektleiter Björn Dröscher, und bedankte sich für die Geduld und den Rückhalt, den die Stadt von den Bürgern, vor allem den unmittelbar benachbarten Anwohnern, erfahren durfte und dankte auch den Architekten Böhme und Martin Fink für die gelungene Zusammenarbeit.

Die Architekten des Dresdener Büro IPROconsult, das die Sanierung in den 10 Jahren plante und begleitete, haben in der Zeit insgesamt fünf Bauherren erlebt. „Wir haben uns gestritten und versöhnt“ erinnerte sich Böhme an die Herausforderungen, die die Restaurierung des historischen Baus mit sich führte. Was 2006 als Schadstoff-Renovierung begann, entwickelte sich schnell zu einem immer größeren und kostenintensiveren Bauprojekt.

Wiederholt wurden Dankesworte an den NRW-Finanzminister gerichtet. Ohne erhebliche finanzielle Zuschüsse aus der Städtebauförderung des Landes wäre der insgesamt 20 Millionen Euro teure Umbau nicht möglich gewesen. Walter-Borjans selbst, zeigte sich von dem Ergebnis der Förderung sichtlich begeistert: „Ich möchte Ihnen zu diesem Schmuckstück gratulieren“, richtete er seine Worte an alle im Saal und erntete dafür regen Applaus. 11,5 Millionen Euro Fördergelder habe das Land für die Restaurierung bereitgestellt, sagte er und scherzte „dabei sind die Kosten für das atemberaubende Kleid von Frau Schäfer noch gar nicht eingerechnet“.

Die Schauspielerin und Wahl-Langenbergerin Anna Schäfer führte als Moderatorin durch den Abend und nahm später als Alter Ego Jennifer Koplonski mit „Berliner Schnauze“ kein Blatt vor den Mund. Gegen das „Herumjeeiere mit dem Eröffnungstermin vom Bürgerhaus“ seien „der Berliner Flughafen und die Elbphilharmonie ein Ausbund an Zuverlässigkeit.“.

Im Anschluss an das Festprogramm hatten die Gäste die Gelegenheit sich bei Wein und Häppchen im gesamten Haus umzuschauen. Im Untergeschoss wurden am gleichen Abend die „Grundsteinkisten“ eröffnet. 20 Jahre nach Erstausstellung haben die von 395 Künstler individuell gestalteten Kalksandsteine im Bürgerhaus einen festen Ausstellungsplatz gefunden.

Der Festakt zur Wiedereröffnung war eine von vielen Veranstaltungen im Rahmen der Eröffnungs-Festwochen im Bürgerhaus. 14.000 Besucher wird das Haus nach Abschluss dieser Wochen gesehen haben. Grund genug für Holger Syhre sich auch noch einmal ausdrücklich bei allen seinen Mitarbeitern zu bedanken, die mit großem persönlichem Engagement im Einsatz waren und zu einem gelungenen Auftakt beigetragen haben. Er freue sich auf die vielfältigen Möglichkeiten, die das neue Veranstaltungshaus in Zukunft bereithalte. Nicht nur für Kulturveranstaltungen, sondern auch für Kongresse, Tagungen und private Feierlichkeiten könne das Historische Bürgerhaus gebucht werden. Für das Bergische Zimmer liegen bereits 40 Hochzeitsanmeldungen vor.

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